Dieses Wochenende findet in Berlin die Bread & Butter statt. Bei dem Event von zalando dreht sich alles um Fashion, Lifestyle und Musik. In diesem Beitrag werfe ich einen Blick auf die Veranstaltung aus Marketing Perspektive. Hier zeige ich Dir am Beispiel der Bread and Butter, wie Werbung funktioniert.
(Achtung dieser Beitrag ist in keiner Form gesponsert. Da ich mit Markennamen um mich werfe, schließe ich mich der Willkür in den sozialen Medien an und nenne das hier mal Anzeige #safetyfirst.)
Zalando lädt zur Bread & Butter nach Berlin
Bereits zum dritten Mal findet dieses Wochenende die Bread & Butter statt. Vor einigen Jahren noch war die Bread & Butter eine Fachmesse für Alltagskleidung, die dementsprechend auch nur für ein Fachpublikum zugänglich war. 2015 hat Zalando die Rechte an der Veranstaltung gekauft und das Konzept überarbeitet. Seitdem ist die Bread & Butter eine Veranstaltung für jeden, der sich für Mode und Lifestyle interessiert.
An drei aufeinanderfolgenden Tagen präsentieren sich in der ARENA Berlin Top-Marken aus der Modeszene und namhaften Fashionexperten diskutieren über Trends. Zusätzlich treten internationale Musiker auf und auch Influencer dürfen nicht fehlen. Dieses Jahr mit dabei sind unter anderem Will Smiths Sohn Jaden Smith und Fugees-Sängerin Lauryn Hill. Der Eintritt für ein Tagesticket beträgt dabei 15€.
Die Bread & Butter ein einziges Werbeevent, von dem Du dir viel abschauen kannst.
Kunden lieben Werbung
Das erste Learning sollte man sich immer wieder bewusst machen. In Zeiten von Instagram und Influencern ist Werbung zum Lifestyle geworden. Kunden lieben Werbung. Auf der Bread & Butter verkaufen Marken wie Diesel, Levis und Vans hochpreisige Produkte und Kunden zahlen dafür auch noch Eintritt.
Stell Dir vor Dein Lieblingskaufhaus lädt zum verkaufsoffenen Sonntag ein und Du bezahlst Eintritt dafür shoppen zu gehen. Genau das ist bei der Bread & Butter Realität. Der Schlüssel zum Erfolg ist dabei der Gleiche, wie in den sozialen Medien auch: Entertainment und einmal Star sein.
Besonders in der Mode und Beautyszene träumen viele vom Leben als Influencer. Und genau das treibt den Konsum an. Normalos gehen zur Bread & Butter, um das Gefühl zu bekommen ein Teil der Szene zu sein. Ein Ticket zum hippen Influencer Lifestyle für einen Tag. Genau diejenigen, die von Influencern beworbene Produkte kaufen und anschließend auf den eigenen sozialen Kanälen bewerben. Nur mit dem einen Ziel: Genauso sein, wie die „perfekten“ Idole. Und damit sind wir schon beim zweiten Punkt.
User generated Content
Es ist die wohl authentischste Form von Content und der Traum von jedem Unternehmen. Daniel Wellington zählt zu den bekanntesten Beispielen für erfolgreiches Marketing durch User generated Content. Dahinter verbergen sich Fotos, Videos und Produktempfehlungen, die von den Usern selbst erstellt werden.
Genau das macht den Kontakt zur Zielgruppe auf offline Veranstaltungen so interessant. Viele social Media User sind dauerhaft auf der Suche nach dem besten nächsten Post oder der coolsten Story auf Instagram. User stehen regelmäßig unter dem Druck abzuliefern. Wenn Du möchtest, dass Deine User Inhalte für dich produzieren, mach es Ihnen einfach. Biete spannende Inhalte und Geschichten. Deshalb wähle immer einen leicht verständlichen Instagram Benutzernamen. Wenn User Deine Accounts verlinken, profitierst Du davon. Auch eigenst kreierte Hashtags können eine gute Möglichkeit sein, Brücken zu bauen zwischen offline Veranstaltungen und social Media Kanälen.
Customization und Manipulation
Unsere Gesellschaft hat die Spitze der maslowschen Bedürfnispyramide erreicht. Wir Menschen streben nach Selbstverwirklichung. Das spiegelt sich im Konsumverhalten wieder und bietet Erklärungen für viele der bereits genannten Punkte. Und das kannst Du für Deine Marketingaktivitäten nutzen.
Customization bedeutet Produkte gezielt für den einzelnen Kunden anzupassen. Und genau da schließt sich der Kreis zur Selbstverwirklichung. Hier ein Beispiel von der Bread and Butter.
Die Kunden lieben personalisierte Produkte.
Wie funktioniert das Ganze?
Der Kunde muss zuerst ein T-Shirt kaufen und anschließend wird dieses extra für den Kuden mit selbst ausgewählten Paint Balls zum persönlichen Unikat. Das geht natürlich nur auf der Veranstaltung und danach nie wieder. Im Mittelpunkt steht das Bedürfnis zur Selbstverwirklichung. Doch das reicht oft nicht aus, um den Kunden in einen Käufer zu wandeln. Hinzu kommt die Manipulation durch künstliche Verknappung. Eine Methode aus der Verkaufspsychologie. Die Chance auf ein T-Shirt gibt es nur im Rahmen der Veranstaltung. Danach nie wieder. Wer kann da schon Nein sagen?
Kooperation is King
Immer wieder spreche ich von der Bedeutung von Kooperationen. Egal ob auf YouTube oder auf der Bread and Butter. Kooperationen bieten die perfekte Möglichkeit neue Zielgruppen anzusprechen, das eigene Image aufzubessern und den Kunden zu unterhalten. Oftmals kommt dann auch noch der grade beschriebene Effekt der Manipulation durch Verknappung zum Einsatz.
Und damit landen wir bei einer der besten Kooperationen seit Langem.
Diesel tut sich mit Mustafas Gemüse Kebap zusammen. Der wohl beste und bekannteste Döner der Stadt ist eine Institution in Berlin. Tag und Nacht stellen sich Menschen in die lange Schlange, um den Kebap zu genießen. Was hat die Modemarke Diesel nun mit Kebap zutun? Geschmack und Hype verbinden. Dazu profitiert Diesel von Mustafas sympathischen Image, der jetzt wohl noch bekannter ist.
Mustafas Gemüsekebap steht jetzt auf Pullovern und Shirts von Diesel. Diese sind nur erhältlich auf der Bread and Butter und am 3. September im Online Shop. Natürlich nur so lange der Vorrat reicht.
Für mich ist das die gelungenste Marketinggeschichte der Bread and Butter. Der Unterhaltungswert ist riesig. Die Kooperationsgeschichte wird vor Ort bis ins kleinste Detail zelebriert. Mustafa erscheint persönlich zur Autogrammstunde und Kunden können den besonderen Kebap am eigenen Stand vor Ort genießen. Unterstützt wird die Aktion von Influencern wie Bonnie Strange. It-Girl Bonnie ist in Berlin ähnlich bekannt wie Mustafa und passt damit perfekt zu der Mischung aus Fashion und Berliner Lifestyle.
Diese Story ist im wahrsten Sinne des Wortes Futter für die sozialen Medien. Deshalb bekommen ausgewählte Influencer die Shirts, Caps und Pullover der Kollaboration als Döner verpackt zugesendet. Die perfekte Story für Instagram und eine lässige und erfolgreiche Marketingaktion.
Schaut also über den Tellerrand hinaus und macht Euch auf die Suche nach spannenden Kooperationspartnern. Je ungewöhnlicher die Kombination desto größer die Aufmerksamkeit. Marketing kennt keine Grenzen.
Never stop branding.
Es wird ja oft über Marken diskutiert. Der Aufbau einer Marke ist zeitintensiv und kostet viel Geld. Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, ob sich die Investition in Markenbildung lohnt. Und die Bread and Butter liefert die Antwort: Es lohnt sich. Erst eine Marke macht Kunden zu Fans.
Veranstaltungen sind Gold wert
Und das meine ich genau so. Besuche die gleichen Veranstaltungen wie Deine Zielgruppe. Egal ob als Besucher oder Aussteller. Es gibt keinen besseren Ort, um Deine Kunden und deren Bedürfnisse genauer unter die Lupe zu nehmen. Die Bread and Butter ist der beste Beweis dafür, dass online und offline Marketing gar nicht so verschieden sind. Storytelling und Unterhaltung sind der Schlüssel zum Erfolg.
Außerdem erreichst Du als Aussteller auf Veranstaltung wie der Bread and Butter eine besonders lukrative Zielgruppe. Kunden, die sich extra ein Ticket kaufen und auf den Weg machen zu einer Veranstaltung zeigen einen großen Einsatz für ihre Lieblingsmarken. Oftmals sind das auch genau die Kunden, die überdurchschnittlich engagiert in den sozialen Medien sind. Damit kannst Du auf Veranstaltungen zielgerichtet kommunizieren und Deine Kunden machen gleichzeitig Werbung für Dich. Zusätzlich profitierst Du als Aussteller vom Image der ganzen Veranstaltung. Darauf solltest Du auch achten bei der Wahl der richtigen Events.
Fazit
Ich bin jedes Jahr überrascht, was für eine Dauerwerbesendung Zalando mit der Bread and Butter auf die Beine stellt und wie viele Besucher das Event lieben. Auch wenn ich dem Konsumverhalten kritisch gegenüberstehe und die Motivation vieler Besucher besorgniserregend finde, ist es aus Marketingsicht ein gelungene Veranstaltung. Ob Lauryn Hill, die Ihren letzten richtigen Erfolg im Jahr 1999 gefeiert hat, wirklich so ein Stargast ist, darüber lässt sich streiten. Insgesamt wird deutlich, dass social Media Marketing von echten Geschichten lebt. Und dann ist es fast schon egal, ob diese echten Geschichten online oder offline erzählt und verbreitet werden.
Guten Start in die neue Woche und liebe Grüße aus Berlin.
Deine Felicia